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Martin Sommer und Holger Götze qualifizieren sich für Weltmeisterschaft
Ein äußerst erfolgreiches Wochenende haben Holger Götze und Martin Sommer hinter sich.

von RSV Passau

Durch ihre Top-Leistungen konnten sie sich qualifizieren für die UCI-Gran Fondo Weltmeisterschaft, welche dieses Jahr in Sarajevo ausgetragen wird. Weltweit finden 20 Marathon-Wettkämpfe statt, an denen man sich qualifizieren kann, die beiden Rennfahrer vom RSV 1895 Passau entschieden sich für den Kurs in Ljubljana.

Ein eher flacher Kurs von 158 km Länge, gespickt mit zwei Bergen, so kommen doch fast 1500hm zusammen. Für die fast 900 Teilnehmer entwickelte sich der Wettkampf zum absoluten Highlight. Angefeuert von 10.000 von Zuschauern fühlten sich die Rennfahrer wie auf einer großen Profiveranstaltung.

Der Radsport ist derzeit in Slowenien der absolute Boom-Sport. Durch die beiden Superstars der Profiszene, Tadej Pogacar und Primoz Roglic, der Sieger und der Zweite der letztjährigen Tour de France, erfährt der Radsport in Slowenien einen noch höheren Stellenwert, wie es damals zu Ullrich-Zeiten in Deutschland war. Pogaczar sprach am Start sogar noch persönlich zur 40ten Austragung ein Grußwort an die Athleten.


Der Start der 900 Rennfahrer, erfolgte zentral in Ljubljana am BTC- Zentrum, die ersten 5km noch neutralisiert, an der Stadtgrenze folgte dann der scharfe Start. Die ersten 25km verliefen auf flachen Terrain, doch das Fahrerfeld wälzte sich auf der Breiten Straße mit immer 50-60km/h dem ersten Berg entgegen. Trotz der vielen Positionskämpfe schafften es Götze und Sommer, den Berg in einer vorderen Position anzufahren, Ziel ist immer sich unter den ersten 20 Rennfahrern zu bewegen, um bei einer Attacke dabei zu sein. Der Anstieg war 4km lang, mit 4% eher ein Rollerberg, doch hier wurde schon mal getestet und ausgesiebt. Gefahren auf dem großen Kettenblatt, mit durchschnittlich 400 Watt, stieg schon mal kräftig Laktat in die Beine. Die beiden RSV-Athleten hielten sich sehr gut an der Spitze, das große Hauptfeld wurde gesprengt in mehrere Teile, und nach dem Berg verlief der Kurs leicht ansteigend weiter, an der Spitze immer mit mächtig Tempo bolzen, bevor eine kurze Abfahrt wieder für Ruhe sorgte.

Es folgten weitere 30 flache Kilometer, mit einigen Attacken, doch jeder sparte Kraft für den entscheidenden Berg. In Cerkno, bei Rennkilometer 80, erwartete mit dem Anstieg nach Kladje, die Rennfahrer der Knackpunkt der Marathonstrecke. Hier gilt es, vorne mit dabei zu sein. 7km Länge, im Schnitt 7%, aber die ersten 3km waren schon sehr steil, immer um die 10%. Götze und Sommer fuhren auch hier wieder ganz vorne mit rein in den Anstieg, und der 57jährige Passauer hatte an diesem Tag super Beine. Angefeuert von den vielen Zuschauern, immer um die 400 Watt tretend, hielt er sich lange in der Spitzengruppe. Nach einem flacheren Teil, hier um die 5%, konnte man nochmals durchatmen, doch waren die letzten 3km wieder um die 9% steil. Kurz vor der Kuppe musste Sommer aber die Spitze ziehen lassen, selbst nach einer waghalsigen Abfahrt konnte er den Anschluss nicht mehr herstellen. Götze war nicht ganz so in Topform, normal ist er die absolute Bergziege, doch trotzdem er kam aber auch sehr gut über den Berg, lag aber eine Gruppe hinter Sommer. Die restlichen 70km ins Ziel führten flach, und mit stetigen Gegenwind, ins Ziel. Ein Ausreißversuch wegen der Windverhältnisse schien zum Scheitern verurteilt, so wurden die Kräfte für das Finale gespart.

Doch trotzdem musste durchgehend mit Druck Richtung Ziel gefahren werden, nicht dass man von einem nachfolgenden Feld geschluckt wird. Sommer fuhr im ersten Hauptfeld, vorne war eine Spitzengruppe von 30 Fahrern. Und der Passauer beteiligte sich kräftig an der Führungsarbeit, mit dem Wissen, dass in seiner Gruppe nur jüngere Athleten vertreten waren, wollte er sich nicht von einer nachfolgenden Gruppe einholen lassen, um seine gute Altersklassenplatzierung nicht zu gefährden. Götze hielt sich in der Gruppe dahinter weiter auf. Und 13 km vor dem Ziel stand dann nochmal eine besondere Prüfung vor der Türe, eine 1500m lange Naturstraße. Im hohen Tempo donnerte das Feld über diesen Abschnitt, spektakulär im aufgewirbelten Staub des Vordermannes. Hier zahlte sich die Besichtigung am Tag zuvor aus, so wusste man, wo die gefährlichen Schlaglöcher liegen, und ohne Defekt durch zu kommen. Danach folgten langsam die Vorbereitungen auf das Finale. Auf den letzten 5000m wurde nochmals heftig attackiert. Martin Sommer war aber immer vorne vertreten, er wollte sich nicht überraschen lassen von einem Ausreißversuch, und jede Attacke wurde vom Feld wieder zugefahren. So kam es letztendlich zum Schlusssprint des Hauptfeldes, und in einer vorderen Position konnte er sich Platz 37 in der Gesamtwertung erkämpfen. Was gleichzeitig den Sieg in seiner Altersklasse bedeutete. Mit einer Zeit von 3:45 Std, und einem Schnitt von 41,5 km/h, fuhr er 8 min Vorsprung auf seine Altersklassenkonkurrenten heraus. Holger Götze kam 2 Minuten später mit dem nächsten Hauptfeld auf Gesamtplatz 63 ins Ziel. Mit Platz 10 in seiner Altersklasse sicherte er sich aber auch die Qualifikation für die WM, die im Oktober in Sarajevo ausgetragen wird. Somit haben die beiden Rennfahrer des Arrivato/Run&Race-Teams des RSV Passau ein neues, schwieriges Saisonziel vor sich. Der WM-Kurs wird deutlich schwieriger, mit mehr Höhenmeter ausfallen. Es steht somit viel hartes Training bis in den Herbst an. Sieger des Rennes wurde der ehemalige Profi Johnny Hoogerland nach 3:38 Std.