Andreas Schober gewinnt beide Strecken

Aufgrund der Corona-Pandemie konnte auch der diesjährige Sauwald Trail nicht in gewohnter Weise stattfinden. Eigentlich hätteAnfang Juni der Laufwettkampf stattfinden sollen, leider fiel auch dieser Lauf der Corona Krise zu Opfer, so wie fast alle anderen Sportveranstaltungen auch. Auf 2 wunderschönen Trailstrecken sollten im im Sauwald nähe der österreichischen Grenze bei Passau die schnellsten Läufer ermittelt werden.

Die Veranstalter machten dann aus der Not eine Tugend und schrieben den Lauf als „Strava-Challenge“ aus d.h. jeder Läufer konnte zwischen dem 01.06.2020 und dem 08.08.2020 die beiden Strecken zurücklegen. Lediglich eine Laufuhr, die die zurückgelegte Strecke aufzeichnete und eine kostenlose „Strava“-Mitgliedschaft waren dafür erforderlich. Über die Laufuhr wurde die Strecke mit der Zeit dann auf die Strava-Plattform hochgeladen und jeder konnte so sofort seine aktuelle Platzierung sehen.

Die beiden Segmente, die es zu meistern galt waren der „K13 CAB Kösslbach Trail“ und der „K46 Sauwald Trail“. Beim Kösslbach Trail galt es 13 km und 363 Höhenmeter zurückzulegen; die Strecke startete am Sportplatz in Schardenberg und führte dann ins Gelände. Über schmale Pfade und teilweise giftige Anstiege ging es entlang dem Biberweg ins Kösslbachtal. Eine wunderschöne Flusslandschaft entschädigte die Teilnehmer nach gut 10 km für die bisher zurückgelegten Strapazen. Über schmale felsige Pfade und eine kleine Brücke entlang des Kösslbach ging es zum entscheidenden Schlussanstieg. In der Nähe des bekannten Lokals „Wirt`z Kneiding“ sollte die letzten Reserven von den Läufern gefordert werden. Auf einem steinigen und steilen Anstieg ging es fast einen km dann endlich Richtung Ziel am Sportplatz in Schardenberg.

Auf dieser schwierigen und selektiven Strecke spielte Schober Andreas (SVG Ruhstorf) seine ganze Klasse aus. Mit einer hervorragenden Zeit von 57:53 Minuten blieb er als einziger Läufer im Wettkampf Zeitraum unter der magischen Stundengrenze. Auf den weiteren Rängen folgten Manuel Hötzeneder (1:00:25) und Fabian Probst (1:00:48). Die Zeit und der Sieg auf dieser Strecke sind um so beeindruckender, weil Schober an einem Tag mit Starkregen seine Bestzeit aufstellte. Der tiefe und matschige Boden im Kösslbach Tal kosteten den erfahrenen Trail Spezialisten viel Kraft und Substanz. Es gelang im aber an diesem Tag seine hohe Anfangsgeschwindigkeit zu halten und auch der schwierige Untergrund konnten Ihn nicht ausbremsen. Seine Zeit von unter 1 Stunde sollte auch bei besseren Bedingungen in den nächsten Wochen kein Athlet mehr erreichen.

Die zweite Strecke mit 46 km und fast 1400 Höhenmeter war die eigentliche Königsdisziplin bei der Sauwald Strava Challenge. Die schwere Strecke
führte die Läufer vom Start weg in Schardenberg in teilweise schwieriges und schwer zu laufendes Gelände. Über viele kleine Anstiege und Pfade
lief man zum schwersten Anstieg der Strecke, den „Königsanstieg“ auf den Haugstein; auf knapp 2 km galt es fast 200 Höhenmeter zu überwinden.
Am Gipfel des Haugstein mit 895m war dann der höchste Punkt erreicht, bevor es über einen steilen Downhill nach Viechenstein hinunterging;
dort wurden die Läufer mit einem atemberaubenden Ausblick über die Donaulandschaft entschädigt. Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es
dann aber durch teilweise schweres Gelände noch weiter abwärts Richtung Donau. Erst in der Nähe der Ortschaft Kasten erfolgte dann wieder
der nächste lange und schwere Aufstieg. Nach diesem Wendepunkt ging es dann wieder langsam heimwärts, aber bevor das Ziel in Sichtweite lag
galt es noch gute 20 km zu bewältigen. Der Schlussabschnitt führte die Läufer dann wieder ins Kösslbachtal, über schmale Pfade ging es zum
Schlussanstieg in Kneiding und dann lag endlich das Ziel in Sichtweite.

Die beiden Freunde Konrad Kufner  (XC-Run.de/WSV Otterskirchen) und Andreas Schober  (SVG Ruhstorf) hatten sich ausgemacht, dass Sie gemeinsam eine neue Bestzeit laufen wollen. In den frühen Morgenstunden starteten die beiden erfahrenen Trailläufer bei kühlen und regnerischen Wetter am
Sportplatz in Schardenberg. Der Boden war extrem aufgeweicht und matschig durch die starken Regenfälle der vorherigen Tage. Die beiden Läufer fanden ein gutes gemeinsames Tempo und unterstützen sich gegenseitig auf der langen und kräftezerrenden Runde. Bei manchen anderen Rennen standen Sie ja als Konkurrenten an der Startlinie; nicht bei diesem Lauf, diesmal wollten Sie gemeinsam die Bestzeit laufen. Bis zum Königsanstieg am Haugstein waren die beiden Athleten sehr gut auf Kurs und es zeichnete sich ab, dass Sie sehr gut unterwegs waren. Der schlammige Anstieg von Kasten hoch Richtung Viechtenstein sollte Ihnen noch einmal Alles abverlangen. Zwischenzeitlich setzte dann auch noch heftiger Regen ein, aber die beiden Freunde ließen sich nicht beirren und motivierten sich bis zum Schluss das Tempo durchzuziehen und nicht nachzulassen. Mit der hervorragenden Zeit von 4 h und 35 Minuten erreichten Sie schließlich wieder das Ziel am Sportplatz in Schardenberg. Überglücklich über diesen Höllenritt durch den ganzen Sauwald waren sich die beiden einig, dass Sie eine hervorragende Leistung abgeliefert hatten. „Teilweise waren das ja fast Bedingungen wie am Amazonas…“ fasste Kufner seine Eindrücke zusammen, es war schwül feucht und teilweise versank man im schlammigen Boden bis zum Knöchel.

Die Zeit der beiden Läufer sollte bis zum Ende der Strava Challenge dann Bestand haben, es folgten auf den Plätzen 2 Alexander Reisecker 4.41 und
Alexander Prommegger 4.44. Damit hatten Schober und Kufner den Sauwald Trail gewonnen, Schober Andreas am Ende sogar beide Strecken.