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Weitspringer des LAC Passau holt sich in Braunschweig mit Bestleistung seinen ersten Freilufttitel

Maximilian Entholzner gewinnt bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Braunschweig mit 7,96 Metern Gold im Weitsprung. Er wurde zum erwarteten Duell zwischen dem vierfachen Deutschen Meister Julian Howard (LG Region Karlsruhe) und dem 25-jährigen Top-Athleten vom LAC Passau.

von Klaus Hammer-Behringer

Der Titelsprung von Maximilian Entholzner auf 7,96m Foto: Theo Kiefner – Sportfoto

Bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften gewann er bereits den Titel vor dem Karlsruher. Dieser war jedoch der Favorit in Braunschweig. „Alle Zeichen stehen auf grün für Julian Howard“, titelte leichtathletik.de im Vorfeld. Howard war ein Woche zuvor in Weinheim 8,06 Meter gesprungen, 23 Zentimeter weiter als Entholzner zum Saisoneinstieg mit 7,83 Metern. Der Weitsprung von Braunschweig war ein Wettkampf mit einer Unbekannten: Es wurde auf einem Steg gesprungen, der schwingt; er stellte die Athleten vor die Anforderung, mit perfektem Timing den perfekten Absprung zu finden. Howard legte in Runde eins 7,70 Meter vor. Entholzner tat sich bei schwierigen Windbedingungen mit ordentlichem Gegenwind und 36 Grad lang schwer, lag bis Runde fünf nicht einmal in den Medaillenrängen.

Er wirbelt viel Sand auf – Der Deutsche Weitsprung-Meister 2020 von der LAC Passau – Foto: Kiefner Sportfoto

Der Kößlarner stieg in den Wettkampf vorsichtig ein, gerade wegen des schwingenden Stegs. „Ich wollte unbedingt einen Salto Nullo wie in Weinheim vermeiden – Hauptsache gültig – und dann auf Angriff gehen“. Knapp 40 Zentimeter „verschenkte“ er beim 7,44 Meter-Sprung. Das sollte für drei weitere Versuche reichen. Der zweite und vierte Versuch waren minimal ungültig, beim dritten lief er durch. Beim fünften Versuch der Konkurrenten registrierte der EM-Teilnehmer von Berlin erstmals Rückenwind. Er reagierte sofort, ging beim Anlauf einen Fuß nach hinten. Perfekt traf er das Brett, hob ab und segelte auf 7,96 Meter. Nach einer Achterbahn der Gefühle stellte er seine Bestleistung von 2018 ein, erfüllte sich den Traum vom ersten Freiluft-Titel nach zweimal Silber und einmal Bronze. Howard konnte im letzten Versuch nicht mehr kontern.

Er kann sich nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft zurücklehnen – Maximilian Entholzner in Braunschweig Foto: Kiefner – Sportfoto

Auch der Deutsche Jugendmeister von 2019 Bennet Vinken (Hamburger SV) hatte sich das Beste bis zum Schluss aufgehoben. Er schob sich mit 7,57 Metern im sechsten Versuch noch auf den Bronzerang. Zehnkämpfer Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied), WM-Bronze 2017 in London, sprang mit 7,48 Meter auf Platz fünf, fünf Zentimeter hinter dem Vierten Max Kottmann (VffB Stuttgart). Enttäuschende 7,36 Meter sprang als Achter Gianluca Puglisi (Königsteiner LV), der sich heuer auf 7,82 Meter verbessert hatte.„Die Formkurve zeigt nach oben, ich werde noch ein paar Wettkämpfe in Spanien bestreiten und die acht Meter angreifen“, kündigte der in Madrid studierende Athlet vom LAC Passau an.