Athletinnen des LAC Passau führen bayerisches Frauen-Team zum Sieg im U18-Vergleichskampf
Erstklassig in Szene setzte sich der weibliche Nachwuchs des LAC Passau beim Vergleichskampf in Ulm.
Das weißblaue Team der U18-Athletinnen platzierte sich mit 41 Punkten vor Baden-Württemberg (41) und Hessen (26). Die Frauen-Power vom LAC Passau reichte nicht ganz für den Gesamtsieg. Den holte sich einschließlich der männlichen Wertung Baden-Württemberg (77) ebenso knapp vor Bayern (75) und Hessen (57). Annika Just, Franziska Rohmann, Laura Eisenreich, Linda Meier und Maria Anzinger drückten dem Vergleichskampf im Donaustadion mit drei Siegen, zwei zweiten und einem dritten Platz ihren Stempel auf. Sie führten das weibliche Bayern-Team mit 16 von 41 Punkten zum Sieg und trugen maßgeblich zum zweiten Platz in der Gesamtwertung bei. Alle LAC-Athletinnen rangieren mit ihren Leistungen unter den Top 10 in Deutschland.
Nationalkader-Athletin Annika Just eröffnete die Sommersaison über 100 Meter mit einem Paukenschlag. Zu fabelhaften 11,82 Sekunden stürmte sie bei einem leichten Rückenwind von 0,5 m/s. Und nicht nur das. Just fing Laura Müller (Unterländer LG), die Deutsche U18-Meisterin und ausgestattet mit einer Bestzeit von 11,63 Sekunden, um sieben Hundertstel im Ziel ab. Sie schnellte fast optimal aus dem Startblock, musste nur einen minimalen Rückstand in der fliegenden Phase auf Müller aufholen. In Ulm hatten die Kurzsprinterinnen als einige der wenigen das Quäntchen Glück mit den Windverhältnissen. Ansonsten wehte der Wind sehr wechselhaft, zum Teil waren es starke Böen. Mit ihren 11,82 Sekunden thront Just jetzt auf Platz zwei der ewigen niederbayerische Bestenliste der Frauen. Nur Resi Fischer-März (TSV Abensberg) war vor 41 Jahren eine Zehntel schneller als die Sechzehnjährige. Drittschnellste ist Julia Hofer (LAC Passau, 11,83 sec). Das Passauer Sprint-As verbesserte ihren eigenen Niederbayerischer U18-Rekord (bisher gemeinsam mit Inge Krauss, ETSV Landshut, 1984) und holte sich außerdem den Niederbayerischen U20-Rekord (bisher Kraus, 11,91 sec, 1987). Nach den 100 Metern und der Staffel begab sich Just bereits etwas „angeplättet“ über die 200 Meter in den Starblock. Erneut gelang ihr ein sehr guter Start und ein beeindruckender Kurvenlauf. Auf den letzten fünfzig Metern ließen die Kräfte merklich nach. Als Zweite hinter Vivian Groppe (MT Melsungen, 24,57 sec) nahm sie eine neue Bestzeit in 24,80 Sekunden (bisher 24, 86 sec) mit nach Hause.
Ganz anders als vor zwei Wochen in München präsentierte sich Nationalkader-Mitglied Maria Anzinger über die 100 Meter Hürden. Standen dort 14,46 Sekunden zu Buche, sprintete sie in Ulm spitzig und dynamisch in 14,11 Sekunden über die Hürden, nur hauchdünn geschlagen von Marisa Jurtz (LC Überlingen, 14,07 sec). Damit nimmt sie aktuell Rang vier in der deutschen U18-Bestenliste ein. Anzinger und Just waren, auf Position zwei und vier laufend, auch die Garanten für den Sieg der bayerischen 4×100-Meter-Staffel. Mit Lea Hergenroether (LAC Quelle Fürth) und Mona Mark (TSV Göggingen) erzielten sie trotz Sicherheitswechsel blendende 46,64 Sekunden.
Erst durch ihre 59,20 Sekunden vor zwei Wochen in München hatte sich Franziska Rohmann über 400 Meter in die Bayernauswahl gelaufen. Mutig ging sie das Rennen auf Bahn fünf an, die vor ihr laufende Konkurrentin hatte sie schnell eingeholt. Bis zur Zielgeraden fehlte ihr etwas die Orientierung, da die restliche Konkurrenz hinter ihr gestartet war. In der zweiten Kurve und auf der Zielgeraden machten ihr der starke Gegenwind zu schaffen. Franziska Rohmann konnte jedoch die Zweite Sonja Blöchl (VfR Jettingen) in 59,21 Sekunden um 13 Hundertstel in Schach halten.
Auch auf den Mittelstrecken füllten die LAC-Athletinnen das bayerische Punktekonto. Linda Meier ergriff über 1.500 Meter nach einem Bummelrennen auf dem ersten Kilometer (3:12 min) die Initiative, ging eingangs der letzten Runde an die Spitze. Mit einer 67ger-Schlussrunde ließ sie in 4:40,14 Minuten nur noch Bianca Böhnke (VfL Waiblingen 4:39,27 Minuten) auf der Zielgeraden an sich vorbei. Laura Eisenreich verbesserte über die 2.000 Meter Hindernis zu ihrer Überraschung den eigenen Niederbayerischen Rekord um vier Sekunden. „Unterwegs“ fühlte sie sich nicht in bester Verfassung, der Wassergraben bereitete ihr Probleme. Doch in ausgezeichneten 7:14,79 Minuten belegte sie Rang drei hinter Luise Eisenmann (VfL Sindelfingen, 7:04,38 min) und Anna Thaumiller (SG Schönau, 7:11,48 min). Teuer verkaufte sich U16-Athlet David Kantzog über die 100 Meter gegen die zum Teil zwei Jahre ältere Konkurrenz. Der LAC-Sprinter hatte sich durch seine ausgezeichneten 11,43 Sekunden vor zwei Wochen in München in das Rampenlicht geschoben (Rang drei in der deutschen U16-Bestenliste). Sie brachten ihm die Nominierung für den Vergleichskampf ein. Nur drei Hundertstel über seiner Bestzeit sprintete er auf Rang sechs in das Ziel. Ein zweites Mal ging er für die 4×100-Meter-Staffel an den Start. Diese wurde jedoch disqualifiziert,