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Weitenjäger des LAC Passau nähert sich EM-Form in Barcelona mit persönlicher Bestleistung

Was beim IAAF Gold Label-Meeting in Karlsruhe mit fünf ungültigen Sprüngen misslang, setzte Maximilian Entholzner in Barcelona bei den Spanischen Clubmeisterschaften exzellent um.

Entholzner fliegt zur Jahresbestleistung Foto: Pivat

von Klaus Hammer-Behringer

Gleich im ersten Versuch hob er vom Balken perfekt ab und landete erst wieder bei 7,97 Metern. In der katalanischen Metropole steigerte er seine Hallen-Bestleistung um 16 Zentimeter. Als Deutscher Hallenmeister war er vor einem Jahr in Leipzig 7,81 Meter gesprungen. Entholzner verdrängte Vize-Europameister Fabian Heinle (VfB Stuttgart) um drei Zentimeter vom ersten Platz der Deutschen Bestenliste, liegt mit der Weite von Barcelona aktuell auf Rang vier in Europa.

Schlüssel zum Erfolg war offensichtlich die kurzfristige Veränderung des Anlaufs, die Umstellung von 22 auf 20 Schritte Anlauf, die Verkürzung von über 52 auf knapp 47 Meter. Da der zweifache Deutsche Meister in den ersten Schritten zu viel Druck macht, zu viel Varianz im Anlauf hat, schlug sein spanischer Trainer die Verkürzung vor. Er habe eine so hohe Anlaufgeschwindigkeit, dass sich dies nicht negativ auswirken würde. Die ersten Trainingseindrücke bestätigten diese Einschätzung. Entholzner lief mit weniger Druck, ab mehr Frequenz weg. Er fand von Beginn an eine bessere Position und bereitete den Absprung besser vor.

Maximilian Entholzner (LAC Passau) in Madrid

„Ich bin konzentriert, aber locker angelaufen. Absprung und Sprung waren technisch sehr gelungen. Ich hatte jedoch nicht das Gefühl schnell angelaufen zu sein und war von der Weite überrascht“, kommentierte er seinen Satz auf 7,97 Meter. Er egalisierte damit zugleich seine Freiluftbestleitung. Dann war offensichtlich etwas die Luft raus und Konzentration weg. Nach einem ungültigen Versuch überlief er im dritten deutlich die Zwischenmarkierung, musste das Tempo drosseln und setzte die letzten Schritte nicht mehr aktiv. Der Sprung auf 7,45 Meter rutschte ihm beim Absprung durch. Nach zwei weiteren ungültigen Versuchen gelang ihm ein passabler sechster Versuch. „Technisch unsauber gesprungen und trotzdem eine Weite von 7,77 Metern“, zeigte sich Entholzner zufrieden. Den Wettbewerb gewann er für seinen spanischen Verein CA Fent Cami Mislata vor Jean Okutu (FC Barcelona; 7,77 m, PB 8,01 m) und dem Zehnkämpfer Asier Castillo (Real Sociedad; 7,17 m).

Jetzt ist der Blick auf die Deutschen Hallen-Meisterschaften in Dortmund am 21. Februar gerichtet. Dort verteidigt Entholzner seinen Titel gegen die Hauptkonkurrenten Fabian Heinle und Julian Howard (LG Region Karlsruhe). Natürlich geht es unter dem Dortmunder Hallendach auch um die EM-Norm von 8,05 Metern für Torun (Polen). Eigentlich – angesichts des aktuellen europäischen Rankings und der Europäischen Bestenlisten von 2019 und 2020, die ebenfalls herangezogen werden, besteht die Chance, dass bereits 7,97 Meter für die EM-Qualifikation bei einem Starterfeld von 16 Weitspringern ausreichen. Und im Blick hat Entholzner auch bereits die Olympische Spiele in Tokio. Drei Tage nach der Hallen-DM findet ihn Madrid ein IAAF Gold Label-Meeting mit der internationale Weitsprungelite statt. Die 7,97 Meter könnten der Türöffner für diese Meeting sein, bei dem viele Punkte für die Weltrangliste und damit für die Olympia-Qualifikation zu vergeben sind.