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Volleyballdrama: VC-Männer verpassen Meistertitel
VC Passau – Rote Raben Vilsbiburg 2:3 (22:25,30:28,25:17,30:32,15:17)

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… und am Ende freuten Sie die Gäste über den Landesliga-Aufstieg                                                      © SP4ORT.de

„Krimi“, „episch“, „unfassbar“ – die Beteiligten rangen um Worte nach diesem Meisterschaftsduell am späten Mittwochabend zwischen dem VC Passau und den Roten Raben Vilsbiburg.
Dieses Spiel wird in die Vereinsannalen eingehen: 100 Zuschauer bescherten dem VC Passau eine Kulisse wie seit Jahren nicht, und sie bekamen Rekordverdächtiges zu sehen: Mit 2 Stunden und 24 Minuten war es das längste Match eines VC-Teams, solange die Aufzeichnungen zurückreichen. Niemals dürfte eine Titelentscheidung später am Abend gefallen sein: Um 22:36 Uhr durften die Raben jubeln. Und kaum jemals gab es wohl ein Spiel mit so vielen vergebenen Satz- und Matchbällen. Beide Seiten hatten zwischenzeitlich bereits anderthalb Hände an der Meisterschale und ließen sie wieder entgleiten.
Die Ausgangslage war klar: Passau musste für die Meisterschaft mit 3:0 oder 3:1 gewinnen, während den Raben zwei Satzgewinne zum Titel reichen würden. Ein Drama war möglich. Es wurde eines.
Erstes Drama kurz vor Spielbeginn: Im Warmup zog sich VC-Angreifer Stephan Bäumel, in den letzten Wochen in starker Verfassung, eine Oberschenkelzerrung zu und fiel aus. Auf die Schnelle musste Trainer Ben Schriever die Formation ändern und beorderte Christian Kalies aufs Feld.

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Kampf an der Netzkante, hier versucht ein „Rabe“ den Passauer Block zu überwinden.      © SP4ORT.de

Nach dieser kurzfristigen Umstellung startete der VC nervös. Vielleicht lastete auch die Bedeutung des Spiels auf den Schultern, jedenfalls lag man schnell mit 2:6 zurück und schaffte bis zum Satzende bei 22:25 den Anschluss nicht. Vilsbiburg hatte somit die halbe Ernte eingefahren und brauchte nur noch einen Satz zum Titel.
Besser aus den Blöcken kam der VC in Durchgang zwei. Weniger leichte Fehler und ein paar schöne Blockpunkte, schon stand es 12:4. Doch die Raben kämpften sich Punkt für Punkt wieder heran, glichen zum 20:20 aus, und es folgte das zweite Drama: Kopf an Kopf taumelten beide Teams in Richtung Satzende. Bei 24:23 und 28:27 hatte Vilsbiburg zwei Satzbälle zur Meisterschaft. Doch sie vergaben beide und die Korken blieben im Flaschenhals. Der VC hingegen verwertete seinen vierten Satzball zum 30:28 und glich aus.

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Der Sprung in die Landesliga ist den Passauern (r) nicht gelungen     –                                               © SP4ORT.de

Satz drei in Kürze: Vilsbiburg noch in Trauer, Passau hingegen obenauf und mit der besten Phase des gesamten Spiels: 25:17. Somit ging es in den alles entscheidenden vierten Durchgang. Dort hielt der Flow des VC noch bis zum 10:5. Dann bäumten die Raben sich nochmals auf, glichen zum 20:20 aus. Es folgte das ultimative Drama: Von 24:23 bis 30:29 hatte der VC insgesamt 7 Matchbälle in Richtung Meisterschaft. Sieben Mal sprangen die Raben von der Schippe. Anschließend schnappten sie zum 32:30 zu und sicherten sich ihrerseits den Titel. Danach herrschte unbändigen Jubel auf der einen, Fassungslosigkeit auf der anderen Seite.
Der Chronistenpflicht halber: Selbst der sportlich unbedeutende abschließende Tiebreak ging, was sonst, in die Verlängerung und endete nach weiteren abgewehrten Matchbällen mit 17:15 für Vilsbiburg.

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Die Trainer waren sich hinterher einig: Ihre Teams haben schon besseren Volleyball gespielt, den Spielern war die Anspannung deutlich anzumerken. Vielleicht wurde es gerade deshalb ein ganz besonderes Match. „Das war denkwürdig“, so Rabencoach Brandmeier. Sein VC-Kollege will ob der unglücklichen Niederlage keinesfalls in Sack und Asche gehen. In dieser schwierigen Saison hatte Schriever nicht damit gerechnet, noch um den Titel spielen zu können: „Kompliment an die Jungs für diesen Schlusspurt.“  Einen einzigen Vorwurf lässt er dann doch gelten: „Von sieben Matchbällen sollte man einen nutzen.“ Balsam für die Passauer Spielerseelen kam von den Rängen. Trotz des bitteren Ausgangs feierten die Fans ihre Mannschaft mit stehenden Ovationen.
Die VC-Herren gratulieren den Roten Raben Vilsbiburg zur Meisterschaft und wünschen viel Erfolg in der Landesliga. Und ein Riesendank an alle Zuschauer, die das Team unterstützt haben an diesem Volleyballabend, der in Erinnerung bleiben wird.