Deggendorfer Volleyballer gewinnen mit 3:2 gegen den TSV Friedberg
Die Erleichterung war riesig, als Daniel Weber mit einem schönen Angriff den entscheidenden Ball zum 15:13 in der Feldhälfte der Gäste versenkte.
von TSV Deggendorf
„In diesem Moment ist von uns allen großer Druck abgefallen“, nimmt Kapitän Michi Brunner kein Blatt vor den Mund. „Wenn man das ganze Spiel betrachtet, sah es nicht immer so aus, dass wir hier als Sieger vom Platz gehen, das war teilweise schon wieder sehr verkrampft.“
Bereits im ersten Satz zeigten sich nämlich erneut ähnliche Probleme wie bei der Niederlage vergangene Woche. Fehlende Durchschlagskraft im Angriff, zu wenig Aufschlagdruck und kaum Zugriff im Block gegen die routinierten Angreifer, allen voran Andreas Eichhorn, der nach der Partie auch zum wertvollsten Spieler gewählt wurde. Zum Glück für die Hausherren fasste sich zum Ende des Durchgangs Mittelblocker Rene Räbiger ein Herz und brachte die Donaustädter mit wuchtigen und platzierten Sprungaufschlägen doch noch auf die Siegerstraße.
Diese Serie fehlte im zweiten und auch im dritten Satz, sodass diese beiden mit 22:25 und 16:25 relativ deutlich an die Gäste aus Schwaben gingen, die somit ihren ersten Punkt in dieser Spielzeit in der Tasche hatten. Die Zuversicht in den Gesichtern der zahlreichen und gewohnt lautstarken Zuschauer schien schon ein wenig zu schwinden, aber die Hausherren schafften es sich zurück in die Partie zu kämpfen. Spielertrainer Sebastian Schwarz übernahm das Zuspiel und brachte zusammen mit dem ebenfalls eingewechselten Kilian Grobbink neuen Schwung in die Partie.
Eine Aufschlagserie von Daniel Weber und endlich ein paar schöne Blockaktionen von Mittelblocker Paul Seidel und Luis Großmann waren Grundlage für einen ungefährdeten Satzausgleich.
Somit musste die Entscheidung erneut im Tie-Break fallen und hier erwischten die Deggendorfer, anders als noch im Derby als am 0:5 zurücklag, einen super Start und man führte schnell mit 6:2 Punkten. „Zu diesem Zeitpunkt waren wir uns wohl schon etwas zu sicher und haben Friedberg nochmal zurück ins Spiel gelassen“, analysierte Routinier Markus Pielmeier nach dem Spiel. „Wir müssen es schaffen, dass wir unser Spiel konsequent zu Ende spielen. Aktuell haben wir noch extreme Schwankungen, die wir in den nächsten Wochen in den Griff bekommen müssen.“ Die Folge war ein echter Volleyballkrimi mit vielen langen Ballwechseln und super Abwehraktionen auf beiden Seiten des Netzes. Den ersten Matchball konnten die Gäste noch abwehren, ehe nach knapp zwei Stunden endlich der erste Heimsieg bejubelt werden dürfte.
Neuzugang Martin Scherl, der erstmalig mit der MVP-Auszeichnung bedacht wurde, war ebenfalls sichtlich erleichtert: „So ein Heimsieg ist schon gut fürs Selbstvertrauen und es hat auch richtig Spaß gemacht hier zu spielen. Wir haben heute als Mannschaft stark gekämpft und wirklich jeder hat seinen Teil dazu beigetragen, dass wir hier noch als Sieger vom Feld gegangen sind.“
Nun heißt es weiter gut trainieren und sich auch auf den kommenden Gegner vorzubereiten, denn mit dem SV Dachau kommt der klare und auch selbsterklärte Topfavorit nach Niederbayern. Aber das Topfavoriten in der Comenius-Halle gerne einmal straucheln oder fallen hat die Vergangenheit schon öfters gezeigt.