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Mehr Spannung geht nicht: Raben schlagen Münster mit 3:2 – und 18:16 im Tiebreak

Was für ein Volleyball-Abend in der Ballsporthalle!

von Michael Stolzenberg

Exakt 2 Stunden und 32 Minuten lang warfen die Roten Raben und der USC Münster im letzten Bundesliga-Spiel dieses Jahres alles in die Waagschale, bis endlich der Sieger feststand: Das Team von Chefcoach Florian Völker setzte sich am Ende mit 3:2 (25:19, 23:25, 17:25, 26:24, 18:16) durch und feierte damit einen ebenso knappen wie wichtigen Erfolg. Nach dieser unfassbar spannenden Partie kletterte Vilsbiburg in der Tabelle von Platz 9 auf 7, vorbei am geschlagenen Gegner Münster.

Die Roten Raben konnten beim Duell der Traditionsvereine erstmals in dieser Saison mit dem gesamten Kader antreten. In der Starting Six entschied sich Florian Völker für Zuspielerin Magda Gryka, Dayana Segovia auf Diagonal, die Mittelblockerinnen Josepha Bock und Beta Dumancic sowie die Außenangreiferinnen Alexis Hart und Jodie Guilliams, die damit das Comeback nach ihrem Anfang November erlittenen Bänderriss feierte. Auf der Libera-Position wählte der Coach das Job-Sharing-Modell: Tiffany Clark war für die Annahme zuständig, Simona Dammer für die Abwehr.

Das Spiel startete so ausgeglichen, wie man es angesichts der Tabellenposition beider Teams erwarten durfte. Bis zur ersten technischen Auszeit (8:7) agierten die Gegner auf Augenhöhe. Dann jedoch kamen die Raben ins Rollen und setzten sich zügig ab. Bei 16:9 war die Vorentscheidung gefallen, der Satz blieb bis zum abschließenden 25:19 unter Vilsbiburger Kontrolle – und wurde beim letzten Ballwechsel überschattet von einer Schrecksekunde, als sich USC-Mittelblockerin Sara Dukic – mutmaßlich am Knie – verletzte und vom Feld getragen werden musste.

Im zweiten Abschnitt lagen die Gastgeberinnen meist im Hintertreffen (6:10, 17:20) und kämpften sich wiederholt zurück (14:14, 20:20). Am Ende stand aber ein hauchdünnes 23:25 und damit der 1:1-Satzausgleich. Im dritten Durchgang konnten die Raben aus einem 7:3 kein Kapital schlagen, bei 11:11 herrschte wieder Gleichstand und nochmals bei 14:14, ehe der Faden bei Vilsbiburg völlig riss. Die Folge war ein 17:25.

Völlig anderes Bild dann in Satz Nummer vier: Die Raben, jetzt mit Luisa Keller und Klára Vyklická, schalteten mindestens einen Gang hoch und waren bei 8:5, 13:7 und 24:19 mit grimmiger Entschlossenheit klar auf Tiebreak-Kurs – dann aber machte Münster fünf Punkte am Stück und glich zum 24:24 aus. Mit unbedingtem Willen schaffte Vilsbiburg doch noch ein 26:24 und somit das 2:2 – der Abnutzungskampf fand also standesgemäß erst im Entscheidungssatz seinen Sieger.

Das siegreiche Raben-Team nach dem Volleyball-Krimi gegen Münster         © Hermann Boxleitner

Hier lief bis zum 5:5 alles in geordneten Bahnen. Dann bog die Spannungskurve ein letztes Mal steil nach oben ab: Die Raben gerieten 5:9 in Rückstand, kamen dank einer Aufschlagserie von Jodie Guilliams zum 10:9 zurück und ließen bei 14:13 einen Matchball ungenutzt. Ebenso erging es Münster bei 14:15 und 15:16, so dass der Schauplatz des ultimativen Jubels beim 18:16 doch das RabenNest war.

Absolute Top-Scorerin des Abends war Alexis Hart mit 32 Punkten, MVP bei den Gastgeberinnen wurde Tiffany Clark. In der ersten Woche des neuen Jahres geht’s für die Roten Raben mit zwei Partien weiter: Am Mittwoch, 5. Januar, gastiert der VC Neuwied 77 in der Ballsporthalle, nur zwei Tage später steht das Auswärtsspiel bei Allianz MTV Stuttgart auf dem Programm.