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Vier Satzbälle gegen Schwerin: Raben können sich nicht belohnen

Ambivalenter Abend für die Roten Raben: Gegen den Titelanwärter, Pokalfinalisten und Champions-League-Teilnehmer SSC Palmberg Schwerin zeigten sie zwei ihrer besten Sätze im bisherigen Saisonverlauf, konnten sich jedoch nicht belohnen und gingen nach 82 Minuten mit einer – äußerlich betrachtet – klaren 0:3 (24:26, 27:29, 12:25)-Niederlage vom Feld.

©️ Andreas Geißer

Dementsprechend fiel auch der Kommentar von Cheftrainer Florian Völker zwiespältig aus: „Wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten, und in einem Spiel mit Playoff-Charakter Schwerin zu einer starken Leistung gezwungen. Ich habe viel Gutes bei meiner Mannschaft gesehen. Trotzdem tut die Niederlage weh!“
Gemäß der Devise „Never change a winning team“ begannen die Roten Raben mit der zuletzt so erfolgreichen Aufstellung, also mit Lena Hartl im Zuspiel, Luisa Keller auf Diagonal, den Außenangreiferinnen Danielle Brisebois und Jodie Guilliams, Josepha Bock und Kayla Haneline im Mittelblock sowie Libera Myrthe Schoot. Diese Formation war vom ersten Ballwechsel an sowohl spielerisch als auch emotional voll da und drängte den Favoriten gleich mal in die Defensive. Einen 8:5-Vorsprung transportierten die Raben über 16:15 zum 24:21 – ließen dann jedoch drei Satzbälle liegen und kassierten stattdessen das 24:26 durch Schwerins buchstäblich überragende, 2,02 Meter große Diagonalangreiferin Hayley Spelman (MVP und Top-Scorerin mit 24 Punkten).
Diesen Satzausgang hatten die Vilsbiburgerinnen wahrlich nicht verdient, aber sie schüttelten sich kurz und setzten im zweiten Durchgang nach gewissen Startproblemen (5:9) ihren bärenstarken Auftritt konsequent fort. In ihrer besten Sequenz wandelten die Raben ein 10:14 in ein 16:14 um und lieferten sich in der Crunch Time mit dem Rekordmeister ein sehenswertes Duell komplett auf Augenhöhe. Ab 23:23 erlebte das Match seine intensivste Phase: Vilsbiburg vergab einen Satzball und wehrte deren drei von Schwerin ab – ehe sich der Favorit nach großem Drama mit 27:29 durchsetzte.
Das war, wie sich herausstellen sollte, die Vorentscheidung. Im dritten Abschnitt waren die Raben bis 6:8 noch auf Schlagdistanz, mussten dann aber abreißen lassen. Über 8:16 verloren sie mit 12:25 und damit 0:3. „Nach einem solchen Spielverlauf gegen diesen Gegner dann noch einmal den absoluten Glauben und die Energie aufzubringen, ist einfach schwierig. Ich kann der Mannschaft nichts vorwerfen“, befand Coach Florian Völker kurz nach Spielende.
Bei Vilsbiburg punkteten mit MVP Luisa Keller (12), Danielle Brisebois (11) und Jodie Guilliams (10) drei Spielerinnen zweistellig; was vor allem imponierte, war die geschlossene Teamleistung gegen das Starensemble aus Mecklenburg-Vorpommern, das am kommenden Wochenende im Pokalfinale gegen den SC Potsdam seinen ersten Titel in dieser Saison holen will. Just die Potsdamerinnen sind am Samstag, 6. März, in der Ballsporthalle nächster Bundesliga-Gegner der Roten Raben.