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Erst 0:2, dann 2:2: Rote Raben holen nach  Aufholjagd gegen Potsdam Punkt im Tiebreak

Was für ein turbulenter Volleyball-Abend in der Ballsporthalle!

Foto: Hermann Boxleitner

von Michael Stolzenberg

Vor 416 Zuschauern lagen die Roten Raben gegen den unbesiegten und zunächst sehr dominant auftretenden Tabellenzweiten SC Potsdam schon mit 0:2-Sätzen zurück, ehe sie mit einer großen Energie- und Willensleistung den 2:2-Ausgleich schafften. Am Ende gewann Potsdam den Tiebreak mit 11:15 und das Match mit 2:3, aber den Gastgeberinnen blieb die Genugtuung über einen hart erarbeiteten und hochverdienten Punktgewinn.

Dabei verlief die unmittelbare Vorbereitung der Raben denkbar ungünstig: Wenige Stunden vor dem Spiel fiel bei Katharina Schwabe ein Corona-Schnelltest positiv aus. Daraufhin wurde die Außenangreiferin sofort isoliert (und in der Folge einem PCR-Test unterzogen), während alle anderen Spielerinnen vor Ort in der Ballsporthalle ihrerseits einen Schnelltest machten. Die Ergebnisse waren negativ, so dass die verbliebenen Vilsbiburgerinnen – den Regularien entsprechend – zum Spiel antraten. Dass eine konzentrierte Vorbereitung ganz anders aussieht, versteht sich von selbst.

Trotzdem erwischte die Starting Six mit Zuspielerin Magda Gryka, Dayana Segovia auf Diagonal, den Außengreiferinnen Alexis Hart und Lara Darowski sowie den Mittelblockerinnen Josepha Bock und Beta Dumancic plus Libera Tiffany Clark einen Blitzstart, bei 4:0 nahm Gästetrainer Guillermo Naranjo Hernandez seine erste Auszeit. Danach fand Potsdam besser ins Spiel und ließ sich auch durch die Verletzung von Diagonalangreiferin Anett Nemeth nicht stoppen, die beim Stand von 6:3 humpelnd das Feld verließ und durch Adela Helic ersetzt wurde. Bei 8:9 gerieten die Raben, bei denen weiterhin Kapitän Jodie Guilliams (Bänderriss) fehlte, erstmals in Rückstand und mussten dann sukzessive abreißen lassen, über 11:16 ging der Satz mit 17:25 an Potsdam.

Ähnliche Chronologie im zweiten Abschnitt: Vilsbiburg, nun mit Lindsay Flory im Zuspiel, führte zunächst mit 4:2, doch bald lief das Spiel in die aus Sicht der Gastgeberinnen falsche Richtung: Zwar kämpften sich die Raben mit einem energischen Zwischenspurt von 6:11 auf 12:13 heran, doch der Tabellenzweite blieb unbeeindruckt und zog im Stile eines Spitzenteams mit harten, athletischen Angriffen auf 13:19 davon; am Ende hieß es 17:25.

Es stand gar nicht gut um die Roten Raben – aber dann kniete sich das Team so richtig rein in das Match gegen diesen bärenstarken Gegner. Im dritten Satz blieb Vilsbiburg, jetzt mit Klára Vyklická für Josepha Bock im Mittelblock, über eine vielversprechende Anfangsphase hinaus am Drücker. Über 8:6 und 16:12 marschierten die Raben mit einer unwiderstehlichen Mischung aus heldenhaften Abwehraktionen und entschlossenen, durchschlagskräftigen Attacken zum 20:15, und als es bei 24:23 noch mal knapp wurde, machte die für diesen Ballwechsel ins Spiel gekommene Josepha Bock das 25:23.

Packender, oft spektakulärer Volleyball auch im vierten Durchgang: Die Raben ließen ein 9:3 zu einem 13:16 entgleiten, fighteten aber erneut zurück und verwandelten in Person von Lara Darowski den zweiten Satzball zum umjubelten 25:22 und 2:2. Im Tiebreak hatte dann der Favorit, angeführt von MVP und Top-Scorerin Laura Emonts (26 Zähler), nach einem 6:8-Zwischenstand mit 11:15 das bessere Ende für sich. Auch bei Vilsbiburg wurde mit Alexis Hart die beste Punktesammlerin (27) als wertvollste Spielerin ausgezeichnet.

„Wir haben“, bilanzierte Raben-Trainer Florian Völker, „zwei Sätze gebraucht, um uns freizuspielen. Dann haben wir das in den Sätzen drei und vier gegen diesen Gegner sehr ordentlich gemacht. Und Tiebreak ist einfach Tiebreak!“

Schon in zwei Wochen treffen beide Teams wieder aufeinander, dann im Rahmen im DVV-Pokal-Viertelfinals in der Potsdamer MBS-Arena (Sonntag, 28. November, 16 Uhr). Zuvor steht für die Roten Raben am kommenden Samstag, 20. November, 19 Uhr, das Bundesliga-Spiel beim VfB Suhl LOTTO Thüringen auf dem Programm.