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Annika Just und David Kantzog auf dem Weg zu ihrem erstem internationalen Einsatz

Deutsche Sprintelite in Regensburg – Deutscher Rekord der Männer-DLV-Staffel

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links (mitte) Laura Just, (Mitte/Hürden) Vincent Just, Rechts im Sprint David Kantzog    Fotos: Just/Habermann (2)

 

 

 

von Klaus Hammer-Behringer

Die deutsche Sprintelite gab sich ein Stelldichein bei der Sparkassengala in Regensburg. Die EM-Zweite Gina Lückenkemper vom SCC Berlin präsentierte sich mit ihrer schnellsten Zeit seit 2019, erfüllte in 11,21 Sekunden mit deutscher Jahresbestzeit die EM-Norm für München. Bei den Männern glänzte Julian Wagner (LC Top Team Thüringen) in 10,12 Sekunden mit EM-Norm. Regensburg war zudem am Tag zuvor der erste große Test für alle deutschen Nationalstaffeln über 4×100 Meter. Die DLV-Sprinter stürmten mit Kevin Kranz, Joshua Hartmann, Owen Ansah und Lucas Ansah-Peprah zum deutschen Rekord in 37,99 Sekunden. Für Lisa-Marie Kwayie, Lisa Mayer, Gina Lückenkemper und Rebekka Haase blieben die Uhren bei hervorragenden 42,56 Sekunden stehen. Nach den Staffelrennen am Freitag zeigten Ansah und Ansah-Peprah (beide Hamburger SV) über 100 Meter in 10,08 und 10,11 Sekunden mit EM-Norm ihre exzellente individuelle Form.

Zahlreiche Nachwuchstalente empfahlen sich für die U18-EM in Israel, die U20-WM in Kolumbien oder das European Youth Olympic Festival (EYOF) in der Slowakei. Darunter auch Annika Just und David Kantzog vom LAC Passau. Ihren Vorlauf über 100 Meter gewann Just (U18) souverän in 11,88 Sekunden. Nicht leistungsfördernd war der Start des Finales mit 40 Minuten Verspätung. Nach einem sehr guten Start war Annika Just bis 60 Meter gleichauf mit der ein bis zwei Jahre älteren Konkurrenz. Dann fehlte etwas die Frische, um nach Staffel und Vorlauf dagegen halten zu können. Im Ziel stand mit 11,85 Sekunden eine neue Saisonbestleistung. Zweimal hatte Just die Norm für die U18-EM in Jerusalem Anfang Juli unterboten (11,90 sec). Am Tag zuvor kam Annika Just in der zweiten U20-Staffel des DLV zum Einsatz. Sie lief nach einem sicheren Wechsel ein sehr gutes Rennen auf Position zwei, lieferte sich mit der deutschen U20-Hallenmeisterin Sina Kammerschmidt (DLV I) ein Duell auf Augenhöhe. Ein schwächerer dritter Wechsel verhinderte eine bessere Zeit von DLV II als 45,23 Sekunden.

Auch David Kantzog kann sich große Hoffnungen auf seinen ersten Einsatz im Nationaltrikot machen. Der U18-Sprinter glänzte vor den Bundestrainern mit drei persönlichen Bestzeiten. Im Vorlauf über 100 Meter richtete sich der Sechzehnjährige nach dem Start etwas zu schnell auf, lief aber dann locker und entspannt in 10,88 Sekunden zur ersten persönlichen Bestzeit. Vom Einzug in das Finale erfuhr er erst zwanzig Minuten vor dem Start. Eine optimale Vorbereitung sieht anders aus. Trotzdem sprintete er mit einem sehr guten Start und einer deutlich verbesserten Beschleunigungsphase zu 10,80 Sekunden, erneut persönliche Bestleistung und niederbayerischer Rekord. Den hielt seit 23 Jahren Christoph Lehner (LG Wolfstein) mit 10,86 Sekunden. Für die Bundestrainer ist Kantzog ein Kandidat mit guten Chancen für die EYOF. Dafür wird der beste Athlet des Jahrgangs 2006 bei der DLV-U18-Gala in Walldorf mit erfüllter Norm nominiert. Zum Abschluss gelang Kantzog ein lockerer, technisch sauberer Lauf über 200 Meter und die dritte Bestzeit des Wochenendes in 22,26 Sekunden.

Vincent Just ist in der deutschen U20-Hürdenelite angekommen – trotz Sturz im Finale. Sein Vorlauf war wie aus einem Guss bis zu siebten Hürde. Hürde sieben und achte touchierte er leicht, musste das Tempo leicht herausnehmen und lief mit ausgezeichneten 14,22 Sekunden als Zweiter gegen fast alle deutschen Hürden-Asse in das Ziel. Ohne die beiden Hürdenrempler wäre eine Zeit unter 14 Sekunden in Reichweite gewesen. Mit einem perfekten Start fegte er im Finale über die erste Hürde. Bis zur vierten Hürde war er ganz vorne dabei, als er den Schlag eines Konkurrenten auf den Arm bekam. Aus dem Gleichgewicht gebracht meisterte er noch eine Hürde, war jedoch komplett aus der Balance, musst die nächste Hürde mit den Händen umwerfen. Sein starker Auftritt von Regensburg lässt von Just heuer noch einiges erwarten.

Franziska Rohmann (U18) sucht noch nach ihrer Form, zeigte aber technisch eine positive Entwicklung. Diese spiegelte sich leider noch nicht in ihren Zeiten von 12,76 und 25,81 Sekunden wider. Pech für Davies Goldschmidt (U20) beim Start über 100 Meter, als sein Startblock wegrutschte. In 11,37 Sekunden machte er das Beste draus. Andreas Kagerbauer behinderten im Vorfeld leichte muskuläre Probleme. Nach einem guten Start fehlte die notwendige Lockerheit. In 11,05 Sekunden zeigte er eine ordentliche Leistung. Über 200 Meter sprintete er in 22,19 Sekunden zu einem neuen Hausrekord. Ein erste nationale Duftmarke setzte die U18-Staffel der StG Passau-Pfarrkirchen mit Raphael Stewart, Fabian Wadsack, Valentin Stelzer und David Kantzog. Mit Sicherheitswechseln lief sie 42,83 Sekunden und setzte sich aktuell auf Platz eins der deutschen U18-Bestenliste.