Nachwuchsprobleme – TSV Heining-Neustift gibt Faustball-Abteilung auf
Pandemiebedingter Rückzug der „letzten ihrer Art“ sehr schmerzlich
Über lange Jahre war der TSV Heining-Neustift einer der letzten Vereine im Passauer Raum, die den Faustballsport wie kein anderer aufleben ließ. Man denke an die Freiluft-Faustballturniere auf der Schulsportanlage in Passau Neustift.
Lange Jahre war es der Verein, der die Faustballer in ihren Kreisen hielten und sich Duelle, vor allem gegen Teams aus dem Landshuter Raum, lieferten. Nun ist diese Sportart praktisch „ausgestorben“.
„Ja es schmerzt“, so Fritz Oehler, der die Geschicke der Abteilung lenkte und der Kopf der Faustball-Abteilung war. „Der TSV Heining-Neustift wird seine Faustball-Abteilung auflösen“, so der Zahntechniker, der im Laufe der nun anhaltenden Corona-Pandemie viele seiner, vor allem jugendlichen Spieler und Spielerinnen, verloren hat.
„Mit den Auflagen, kann sich so ein kleiner Verein nicht über Wasser halten“, gibt er am Telefon zu verstehen. „Wir hatten im Training nur 3-6 Leute und da macht es echt keinen Sinn und schon gar nicht an einen Spielbetrieb zu denken. Wir stellen unsere Trainingszeiten in den Hallen den Vereinen zur Verfügung die diese besser gebrauchen können“. Die Frage, ob es denn eventuell nach der Pandemie wieder weitergehen soll, verneinte Oehler. „Es sind wirklich nur zwei drei Leute da, die sich um die Belange der Abteilung einsetzten und ich persönlich muss auch kürzer treten, denn ich bin in meinem Beruf mehr als eingespannt. Da sich niemand dazu bereit erklärt hat, meine Aufgaben zu übernehmen, beenden wir die Geschichte“.
Wir alle können uns gut an die großartigen mehrtägigen Freiluft-Turniere auf der Schul-Sportanlage in Passau erinnern, auf der große Teams aus Deutschland und Österreich gemessen hatten. Erstligisten und auch Nationalspieler gaben sich die Klinke in die Hand. Das war nun mal und ob jemals wieder Faustball gespielt wird kann sich niemand vorstellen. Somit ist das Kapitel abgeschlossen und wenn die Corona-Pandemie noch länger dauern sollte, werden die Heininger nicht die einzigen bleiben, denen das Schicksal ereilt.
Vor einiger Zeit konnte Fritz Oehler in einen Interview von seinen Zeiten sprechen, wie auf der Homepage des TSV Heining-Neustift zu finden ist.
„Als ich noch in der Jugend gespielt habe, mussten wir schon wirklich hart kämpfen, um aus der Kreisliga herauszukommen, so viele Mannschaften gab es damals in unserer Gegend“, erinnert sich Abteilungsleiter Fritz Öhler an seine Zeit als junger Faustballer beim TSV Heining-Neustift.
Damals beheimateten beispielsweise auch die DJK Passau-West, der VFB Grubweg oder die DJK Straßkirchen Faustballabteilungen, um nur die Vereine in direkter Umgebung der Stadt Passau zu nennen. Heute hat sich das Feld der Faustballclubs in der Region enorm gelichtet: „Neben uns bietet eigentlich nur noch der TV Passau Faustball an, allerdings wird dort im Grunde keine Nachwuchsarbeit mehr betrieben. Was das betrifft sind wir schon so etwas wie eine kleine Oase“, erklärt Fritz Öhler sichtlich stolz.
Der 55jährige Zahntechniker ist bereits seit frühester Kindheit beim Verein und ist heute als Abteilungsleiter, Trainer und Spieler enger denn je mit der Faustballsparte des TSV verbunden. „Ich bin über meinen Taufpaten zum Faustball gekommen, da war ich gerade mal sieben Jahre alt. Dieser war Gründungsmitglied unseres Vereins und hat mir später auch die Aufgabe des Abteilungsleiters ,vermacht’“, so Fritz Öhler weiter. Unterstützung erhält der gebürtige Pfarrkirchner von seiner Ehefrau Marianne, die ebenfalls seit ihrer frühesten Jugend leidenschaftlich Faustball spielt. „Marianne trainiert mit mir zusammen unseren Nachwuchs und hilft mir vor allem dabei den ganzen Schreibkram zu erledigen, denn das würd’ ich alleine einfach nicht schaffen“, zeigt sich Ehemann Fritz dankbar.
Den ganzen Artikel finden Sie hier auf der Webseite des TSV Heining-Neustift (Faustball)