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Martin Sommer erreicht den Vize-Meister Titel

Zur 56. Austragung des Radweltpokal in St. Johann/Tirol trafen sich 2000 Sportler aus 50 Nationen.

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In St. Johann/Tirol  wurden im Amateurbereich die Weltmeisterschaften im Zeitfahren und auf der Straße ausgetragen, und seit 6 Jahren auch mit dem Vintage-Rad. An 5 Tagen kann man 6 Rennen bestreiten. Susanne Apfel und Martin Sommer vom RSV 1895 Passau schätzen solche Veranstaltungen, und meldeten für 5, bzw. 4 Rennen.
Begonnen wurde mit dem Radweltpokal. Hier führte die Runde von St. Johann aus auf die Huberhöhe hoch, danach zum nächsten Scharfrichter, den Anstieg nach Schwendt, über die Abfahrt nach Kössen und anschließend über ein langes Flachstück zurück ins Ziel. Die Runde hat 37 km und 280 Höhenmeter.

Je nach Alterklasse müssen 1 oder 2 Runden gedreht werden. Martin Sommer startete über 2 Runden in einem großen Starterfeld von 80 Fahrern, mit dabei 2 jüngere Altersklassen. Gleich im ersten Anstieg wurde hart attackiert, und es setzte sich eine 20 Mann starke Gruppe ab. Hier waren 5 Konkurrenten aus Sommers AK dabei, der den Sprung nach vorne nicht schaffte, aber trotzdem immer wieder für Tempo sorgte um eine Fluchtgruppe zu organisieren. Sie wurden aber immer wieder vom Feld gestellt. 5 Kilometer vor dem Ziel gelang ihm doch nochmal zusammen mit 5 Fahrern der Vorstoß, darunter Andreas Vach, ehemaliger deutscher Meister. Im Endsprint sicherte sich Sommer Platz 9.Susanne Apfel musste die Runde nur ein Mal fahren.

 

Bereits am ersten Anstieg setzten sich 3 jüngere Fahrerinnen ab, Apfel konnte sich aber in einer 5-köpfigen Verfolgergruppe mit Fahrerinnen aus 3 Altersklassen festbeißen. Das Quintett baute durch gute Zusammenarbeit den Vorsprung auf die nächsten Damen kontinuierlich aus. Es kam dann erwartungsgemäß zum Zielsprint, den Susanne Apfel für sich entschied. Das war der Sieg in der Altersklasse und Gesamtrang 4.Am nächsten Tag die erste Vergabe eines WM-Titels, hier in der Disziplin Einzelzeitfahren mit einem Vintage-Rad. Dieses muss Bj. 88 oder älter sein, einen Stahlrahmen, Rahmenschaltung und Pedalkörbchen haben, eine besondere Herausforderung. Auch Kleidung und Schuhe sollten dieser Zeit entsprechen. Die Strecke über 20 km ist flach, nur ein kurzer Anstieg vor dem Wendepunkt. Sommer fuhr die Strecke in 30:23 min und erkämpfte sich so den 3. Platz. Apfel wurde mit einem 34er Schnitt Weltmeisterin.

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Tags darauf ging es um den Titel auf der Straße der World-Master-Cycling-Foundation. Auch wieder die gewohnte 37 km Runde über die Huberhöhe. Für Sommer wieder 2 Runden in einem großen Feld von 120 Startern. Und das selbe Spiel an der Huberhöhe, Attacke über Passhöhe. Diesmal setzten sich 5 Athleten ab, hier mit dabei Arno Kaspret aus Sommers AK, sein stärkster Konkurrent. Und im Feld wurde taktiert, der Vorsprung der Gruppe wuchs uneinholbar an. Das Hauptfeld verkleinert sich zwar durch etliche Attacken, doch am Ende kam es zum großen Massensprint, und hier erkämpfte sich Sommer wieder den 9. Platz. Auch für Apfel wieder ähnlicher Verlauf wie beim Radweltpokal. Ihre Verfolgergruppe aber größer und die härteste Konkurrentin aus Norwegen mit im Feld. Taktisch klug und mit einem starken Endspurt sicherte sie sich nochmals den obersten Platz auf dem Siegerpodest.

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Am nächsten Tag stellte sich Susanne Apfel noch der Herausforderung „Airport-Sprint“, d. h. auf 1 km alles aus sich herausholen, wobei eine Wende nach 500 m eine zusätzliche Aufgabe darstellte. In 1:41,06 Minuten stand auch hier wieder Platz 1 auf dem Papier.

Zum Schluss nochmals die Vergabe eines Weltmeister-Titels, diesmal in der Kategorie Vintage-Straße. Mit den historischen Rädern über die 37 km Runde. Der Aufstieg wegen der Schaltung oder Übersetzung erschwerend, die Abfahrt wegen der schlechteren Bremsen eine Herausforderung, noch dazu, da an diesem Tag leichter Regen einsetzte. Knapp 50 Athleten wagten dieses Abenteuer. Die Huberhöhe war wieder der Scharfrichter, auch diesmal setzte sich Arno Kaspret mit 2 jüngeren Rennfahren ab, Sommer musste sie kurz vor der Anhöhe ziehen lassen. Trotz einiger Attacken kam es doch wieder zum Massensprint. Diesen sicherte sich aber diesmal Sommer, und konnte sich so den Vize-WM-Titel erkämpfen.
Susanne Apfel verteidigte ihren WM-Titel in einem einsamen Rennen. Das Starterfeld der Damen war zwar auch mit 4 Nationen vertreten, aber insgesamt überschaubar und die Leistungsklassen recht unterschiedlich, sodass für viele das Rennen als Einzelzeitfahren absolviert wurde. Nach 1:13:59 h stand für Apfel der 5. Sieg im 5 Rennen fest.
Mit dieser Rennhärte reisen die beiden Sportler des RSV 1895 Passau zum nächsten Großereignis, sie starten bei der UCI-GRAN FONDO-WM in Aalborg/Dänemark.